VKA kritisiert Urabstimmung des Marburger Bundes als kontraproduktiv


Berlin. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zeigt Unverständnis für
die von der Ärztegewerkschaft Marburger Bund eingeleitete Urabstimmung über
Streikmaßnahmen. „Die Urabstimmung ist das Ergebnis einer gezielten Eskalation des
Marburger Bundes, das die wirtschaftliche Realität und Leistungsfähigkeit unserer
Krankenhäuser völlig ignoriert“, erklärt Dirk Köcher, Verhandlungsführer der VKA und
Kaufmännischer Direktor des Städtischen Klinikums Dresden.

„Die kommunalen Kliniken stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand“, so Köcher. „Wir
sprechen hier nicht von Sparsamkeit, sondern einzig und allein von Existenzsicherung – das
muss aus unserer Sicht ein Anliegen sein, das auch die Ärztinnen und Ärzte mit uns teilen.“

Die VKA habe mehrfach konstruktive Vorschläge für ein Gesamtpaket eingebracht, das viele
der zentralen Forderungen des Marburger Bundes aufgreife. Im Laufe der Verhandlungen
seien auch Verbesserungen bei Schicht- und Nachtdiensten von der VKA in den Raum gestellt
worden. Dennoch habe man zusätzlich auch bei den allgemeinen Gehaltserhöhungen den
Abschluss der Metall- und Elektroindustrie noch überboten. Die VKA habe deutlich gezeigt,
dass man durchaus bereit sei, den finanziellen Rahmen, der für Verhandlungen bereitstehe,
maximal auszureizen.  

„Dazu gehört aber auch beidseitige Verhandlungsbereitschaft, die der Marburger Bund leider
bisher zu keinem Zeitpunkt in den Verhandlungen gezeigt hat. Der Marburger Bund ist trotz
aller Appelle nach wie vor ausschließlich an Maximalforderungen interessiert, nicht aber an
einer sachlichen Lösung“, kritisiert Köcher. „Dies ist an allen Veröffentlichungen erkennbar,
wo lediglich unser Angebot kritisiert wird, aber an keinem Punkt zu erkennen ist, wo denn der
Marburger Bund selber bereits Schritte auf die Arbeitgeber zugegangen ist. Unsere bisherigen
Gespräche glichen einem Einbahnstraßen-Dialog, in dem nur eine Seite sich aktiv einbringt.“
Die wiederholten Blockaden und die Weigerung, auf konkrete Vorschläge einzugehen,
untergrüben die Verhandlungskultur.

Die VKA betont, dass Tarifverhandlungen nicht in einem Vakuum stattfinden. „Wir müssen die
Interessen der Ärztinnen und Ärzte und die Überlebensfähigkeit unserer Krankenhäuser in
Einklang bringen“, erklärt Köcher. „Ein Streik hilft niemandem – weder den Ärztinnen und
Ärzten noch den Patienten.“

Die VKA bleibt gesprächsbereit und hofft auf eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. „Wir
sind bereit, konstruktiv zu diskutieren und zu verhandeln. Aber Konstruktivität bedeutet
Kompromissbereitschaft von beiden Seiten“, so Köcher abschließend.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.vka.de